Ich liebe dieses Kalenderblatt - auch wenn es schon sechs Jahre alt ist....
I love this calendar sheet - even though it's six years old...
Es wird kälter! Oder: Es ist schon kalt geworden. Letzten Freitag war erstmal Schluss mit kurzen Hosen und T-shirts, mit sonnigem Herbst und gemütlichem In-der-Hängematte-liegen. (Wenn es so bleibt, binde ich sie wieder zwischen den Dachbodenstützen an!) Jetzt bleiben alle lieber drinnen, Menschen, Kühe, Katzen. (<--- Außer diesen beiden) Nur die Hühner scheint es nicht zu stören. Und die Kälber dürfen/müssen noch auf der Weide bleiben. Bei all dem Regen und Wind ruht auch die Arbeit für eine Weile. Heute ging es aber wieder los, es werden wieder Säcke voll Birnen ans Lagerhaus abgeliefert. In meiner freien Zeit lese ich wieder ein bisschen mehr als sonst, nämlich das Buch 'Numbers' von Rachel Ward. Anfangs konnte ich nicht viel damit anfangen, aber mittlerweile liebe ich es. Ich lese zwar nicht viele Jugendbücher, aber ich denke, dieses sticht eindeutig heraus. Aus vielerlei Gründen - aber findet es selbst heraus. (Riesiges Dankeschön fürs Leihen!)
Nebenbei sollte ich mir auch überlegen, welche Stellen meines Buchs ich in einer Woche bei meiner Lesung vorstellen werde. Gar nicht so einfach, schließlich sollten die Zuhörer, auch ohne das gesamte Buch zu kennen, eine Idee des Gesamten bekommen. Meine letzte Lesung ist auch schon über ein Jahr her! Regina Spektor begleitet mich jetzt durch den Tag (solange der Akku des MP3-Players durchhält). Gerade bin ich bei meiner alphabetischen Playlist ganz unten angekommen... ein Satz in einem ihrer Lieder passt gerade besonders gut! "Leaves become most beautiful when they're about to die"
Es stimmt...
Und heute Abend, da geht es ins Kino. 'Cafe Elektric' heißt er, ein Stummfilm mit Marlene Dietrich und Live-Musik! Ich bin schon gespannt :-)
Nachmittags kurz vor der Stallarbeit, irgendwann zwischen fünf und halb sechs, wenn die Sonne noch scheint und es noch ein bisschen warm ist, in der Hängematte hinter dem Garten zu liegen und eine Pause einzulegen. Hände und Füße hängen zu lassen, die Augen zu schließen und schöne Musik durch die Kopfhörer zu schicken. Zum Beispiel das erste Album von Cocorosie...
To lie in my hammock behind the garden and take a break, in the afternoon before the evening stable work, sometime between five and half past, when the sun is still shining and it's still warm. To let my hands and feet hang, close my eyes and send beautiful music through my earphones. Like the first album by Cocorosie...
Der Anfang einer möglichen Kurzgeschichte? Mir gefiel die Idee von einer Trickbetrügerin und ihrer Tochter...
Während die Frau mit der Kassiererin redete, ließ das Kind routiniert alle Gegenstände von der Liste in die Taschen seines Anoraks fallen. An den meisten anderen Tagen waren die Rollen jedoch vertauscht. Die Mutter wirkte nicht verdächtig, sie trug ihr Haar noch immer so gepflegt wie damals, als sie noch im Stadtgemeindeamt angestellt war. Das Kind hatte ein Talent dafür, die Aufmerksamkeit der Verkäuferinnen auf sich zu lenken, ohne Misstrauen zu erwecken. Heute musste es jedoch auf diese Weise funktionieren. Sie hatten gelernt, dass es am Besten war, die Überwachungskameras nicht vollkommen zu ignorieren, sondern misstrauisch in die Linse zu sehen, wenn sie eine entdeckten. Das war es, was die meisten Kunden taten. Die Aufzeichnungen der Kameras wurden in vielen Läden nur bei konkretem Diebstahl angesehen und sonst am übernächsten Tag überspielt. Nur selten saß eine Person direkt neben den Bildschirmen und flog mit dem Blick von einem Supermarktgang zum Nächsten. Jetzt konnte sie selbst das Kind im Bildschirm links oben beobachten. Die Verkäuferin stand seitlich daneben, hielt aber Augenkontakt, und lauschte ihrem ausführlichen Bericht über die Probleme bei der Suche nach einem guten Job in ihrer letzten Stadt. Eine Packung Tampons. Zahnseide. Hautfarbene Strümpfe, Größe M. Ein Gebinde Apfelsafttüten für das Kind. Und eine Packung Marlboro. Das reichte für diesen Laden. Sie kam zum Ende ihrer Erläuterung und die Verkäuferin schien erleichtert, sie fügte ein paar freundliche "Verstehe", "Ach so" und "Na dann" hinzu, doch ihre Gestik verriet, dass sie sie loswerden wollte. Das Kind war bereits im Anhang einer anderen Kundin mit drei kleinen Kindern aus dem Geschäft gegangen. Es wartete auf dem Parkplatz und tänzelte umher. So viele Menschen gingen von ihren Autos zu dem Einkaufswagenport und zurück, dass ein alleine wartendes Kind nicht besonders auffiel. Die Mutter probierte beim Hinausgehen sieben verschiedene Sonnenbrillen an und steckte die fünfte ein. Am Treffpunkt gab das Kind dem Mann am Straßenrand wie vereinbart die Zigaretten. Er wartete in einem zerschlissenen Klappstuhl und gab ihnen den kleinen Trolly zurück. "Gehen wir jetzt essen?" Das Kind nickte.